Normalerweise veröffentlicht das Auswärtige Amt neue Reisewarnungen, wenn Kriege oder Naturkatastrophen die Sicherheit von Touristen bedrohen könnten. Doch dieses Mal richtet sich die Aufmerksamkeit auf ein vermeintlich sicheres Ziel – Österreich. Statt einer politischen Krise steht hier jedoch eine andere Gefahr im Mittelpunkt: Die Unachtsamkeit deutscher Urlauber bei Outdoor-Aktivitäten, die lebensgefährliche Folgen haben kann.
Die wunderschöne Berglandschaft Österreichs lockt deutsche Touristen auch im Herbst in Scharen an. Doch viele unterschätzen die Herausforderungen, die das Wandern in alpinem Gelände mit sich bringt. Laut dem Auswärtigen Amt sind immer mehr Wanderer schlecht ausgerüstet und geraten in gefährliche Situationen. Die Österreichische Bergrettung meldete im Jahr 2024 über 10.000 Einsätze – ein Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders alarmierend: Der Großteil dieser Fälle betrifft deutsche Touristen. Erst am vergangenen Wochenende mussten vier Wanderer aus Deutschland unter dramatischen Umständen aus den Bergen gerettet werden. Sie waren nicht nur unzureichend ausgestattet, sondern hatten sich auch in unwegsames Terrain vorgewagt und verirrt. Solche Nachlässigkeiten können schnell in einem Notfall enden, besonders in der dunklen Jahreszeit oder bei plötzlichen Wetterumschwüngen. Lesen Sie hier mehr:
Der Klimawandel verschärft die Situation weiter. Starkregenfälle treten vermehrt auf und führen zu unvorhersehbaren Sturzfluten, die sowohl Wanderer als auch Autofahrer in Gefahr bringen können. Auch Lawinen und Erdrutsche werden durch die veränderten klimatischen Bedingungen häufiger und unberechenbarer. Ganze Ortschaften können dabei von Naturgewalten begraben werden. Für Wanderer und Naturliebhaber bedeutet dies, dass sie besondere Vorsicht walten lassen müssen. Neben einer sorgfältigen Planung ihrer Touren sollten sie auch auf aktuelle Wetterberichte achten und ihre Ausrüstung an die Bedingungen anpassen. Leichtfertigkeit hat in den Bergen keinen Platz.